Google hat das Ende der Third-Party-Cookies für 2023 angekündigt und die Fragen zur “cookieless Future” häufen sich.. Was die Welt der Onlinewerbung zunächst in Schrecken versetzt hat, ist eine gute Chance, um die eigene Seite in Sachen Datenschutz auf Vordermann zu bringen und sich nach sicheren Lösungen für das cookieless Tracking umzusehen.
Cookies sind grundsätzlich nichts Schlechtes. Sie wurden entwickelt, um Nutzern eine bessere, personalisierte User Experience im Internet zu bieten. Die Weitergabe der Daten an zahlreiche verschiedene Player steht aber ganz und gar nicht mehr im Interesse des Nutzers. User möchten nach wie vor eine tolle Customer Experience und personalisierte Erlebnisse, ihre Privatsphäre möchten sie dafür aber nicht aufgeben. Der Datenschutz ist also einer der Grundpfeiler für zukünftige Business Modelle und das Ende der Third-Party-Cookies gar nicht so erschreckend wie es klingt.
In ihrem Vortrag bei unserem Director’s Lab zeigte Hanna Waldenmaier, VP Global Partnerships bei der Consent Management Plattform Usercentrics, wie sich das Thema “cookieless Future” auch auf den Datenschutz auswirkt, wie du dich am besten darauf vorbereitest und räumte dabei gleich mit 5 Mythen zu dem Thema auf.
Mythos #1: Keine Cookies – kein Consent
Die DSGVO besagt, dass alle Web-Technologien, die persönliche Daten verarbeiten, eine Rechtsgrundlage benötigen – auch Cookies fallen darunter. Die Rechtsgrundlage ist dabei der Consent. Allerdings sammeln und verarbeiten nicht nur Cookies personenbezogene Daten sondern auch andere Technologien, wie Pixel, Fingerprints oder eigens entwickelte Prozesse auf Webseiten. Für all diese Technologien und auch das cookieless Tracking wird der Consent benötigt.
Der Prozess des rechtskonformen Consents
Diese Einwilligung muss dabei laut DSGVO bestimmte Kriterien erfüllen, um rechtskonform zu sein. Mit sogenannten “Placebo-Bannern”, die wie rechtskonforme Lösungen aussehen, aber nicht alle Anforderungen abdecken, tun sich Unternehmen keinen Gefallen.
Kriterien für einen DSGVO-konformen Consent
Mythos #2: Onlinewerbung existiert nicht mehr
“Ich denke wir sind uns alle einig: Onlinewerbung existiert natürlich noch”, stellt Hanna klar. Was sich allerdings beobachten lässt, ist ein Wandel weg von großen Werbeplattformen wie Google und Meta hin zu kleineren, geschützten Datenökosystemen. Diese Anbieter sorgen nämlich für mehr Datensicherheit. So z.B. die New York Times, die Kunden 45 eigene First-Party-Zielgruppensegmente für gezielte Anzeigen zur Verfügung stellt.
Andere Lösungen, die Third-Party-Cookies ersetzen sind z.B. Kohorten- oder browserbasierte Lösungen, kontextbezogene Werbung, Identity- und Login-Lösungen sowie First-Party-Lösungen
Onlinemarketing ist also keinesfalls tot, Unternehmen müssen nur Umdenken und sich Alternativen ansehen, um ein cookieless Tracking zu ermöglichen. “Wichtig ist aber: Ohne Einwilligung geht es nicht!”, stellt Hanna noch einmal klar.
Mythos #3: Das “Ablehnen” ist die größte Herausforderung
Viele Unternehmen, sind der Meinung, dass das Ablehnen der Einwilligung das größte Problem darstellt. Usercentrics Daten zeigen aber, dass die größte Herausforderung darin besteht, das überhaupt keine Reaktion erfolgt. Die rechtskonforme Einwilligung des Nutzers muss in jedem Fall erfolgen, bevor Daten gesammelt werden. Ignorieren Nutzer aber den Banner und interagieren nicht damit, dürfen auch keine Daten gesammelt werden. Die von Usercentrics erhobenen Daten zeigen aber, dass ein großer Anteil der Nutzer überhaupt nicht reagiert, was einem Opt-out gleicht. Das ist insofern problematisch, da die Einwilligungsrate einer der größten Treiber für das Online-Marketing ist. Ziel ist es also die Consent Rate zu optimieren – allerdings nicht zu maximieren, denn es sollen hauptsächlich Nutzer angesprochen werden, die tatsächlich interessiert sind, um den ROI zu verbessern.
Wie lässt sich die Opt-in-Rate nun aber steigern? Hanna hat dafür ein paar Tipps:
Nutze dein eigenes Logo und deine CI, um die User Experience nicht zu stören und eine persönliche Ansprache zu erzielen.
Auffälligere Lösungen schneiden besser ab: Probiere neue Platzierungen oder ein neues Design für deinen Banner. Ein zentriertes Pop-up in der eigenen CI funktioniert laut Usercentrics besonders gut.
Übertreibe es nicht mit großen Pop-ups: Der Nutzer soll nicht durch deinen Banner abgeschreckt werden und abspringen.
Stelle detaillierte Informationen zur Verfügung für alle, die Interesse haben und zeige diese nutzerfreundlich, klar und transparent auf.
Verwende verständliche, hilfreiche und persönliche Formulierungen.
Mythos #4: “Vertrauen aufbauen” ist eine Marketingfloskel
Digitales Vertrauen ist heute eine wichtige Basis des Online-Business und keineswegs nur eine Marketingfloskel. Usercentrics versteht Vertrauen als “positive Einstellung zu Unsicherheit”. Gerade das Thema Cookies, Consent und nun cookieless Tracking ist sehr komplex und führt zu einer hohen Unsicherheit auf dem Markt. Wir haben also alle die Verantwortung hierbei Klarheit und Transparenz zu schaffen, was sich wiederum positiv auf das Vertrauen auswirkt. Die Nutzer wollen verstehen worum es geht und sich nicht täuschen lassen. Ein mangelnder Datenschutz führt letztendlich zur Abwanderung von Kunden.
Es ist klar, dass datengetriebenes Arbeiten und datengestützte Geschäftsmodelle zukünftig immer wichtiger werden, daher ist hier ein Umdenken nötig. Denn es werden Daten gebraucht und diese müssen rechtskonform sein.
Mythos #5: Wer bereits einen Cookie-Banner hat, muss sich nicht um die Einhaltung der Vorschriften kümmern
Eine Umfrage von Usercentrics unter KMUs zeigt, dass die Mehrheit der Meinung ist, dass sie im Hinblick auf Datenschutzbestimmungen gut aufgestellt sind. Bei der Analyse von KMU-Webseiten hingegen stellte Usercentrics fest, dass nur 27% tatsächlich datenschutzkonform waren. Die Untersuchungen zeigen also eine deutliche Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Unternehmen und der tatsächlichen Einhaltung der Vorschriften. Das Problem sind auch hier “Placebo-Banner”, die DSGVO-konform scheinen aber die Bestimmungen nicht wirklich umsetzen. Unternehmen müssen sich also im Detail mit dem Thema beschäftigen und ein echtes Verständnis aufbauen statt den Datenschutz nach der Implementierung eines Banners abzuhaken.
Tipps für die Vorbereitung auf eine cookieless Future
Nachdem Hanna nun mit den größten Mythen über die “cookieless Future” aufgeräumt hat, teilt sie noch ein paar Tipps, wie sich Unternehmen darauf vorbereiten können.
Auf dem Laufenden bleiben: Informiere dich über die neuesten Entwicklungen im Bereich Datenschutz und branchenspezifische Entwicklungen.
Prüfe, welche Web-Technologien du verwendest und ob diese deiner Datenstrategie dienen. Nutzt du wirklich alle Tracking-Tools, die du im Einsatz hast?
Beginne jetzt mit der Einholung von Einwilligungen und baue dir einen Datenschatz auf, der dir auch zukünftig als Wettbewerbsvorteil dient.
Sieh die Entwicklungen als Chance und informiere dich über Alternativen, um deine Customer Experience zu verbessern.
Eine gute Basis, um Licht ins Dunkel der Datenschutzbestimmungen zu bringen und sich zukunftssicher aufzustellen, bieten laut Hanna moderne Technologien, die sich leicht in die eigene Website und das eigene IT-Ökosystem integrieren lassen und flexibel sind, um sich schnell an neue Änderungen anpassen zu können.
Sieh dir hier den vollständigen Vortrag von Hanna Waldenmaier (Usercentrics) an!
Der neue Ansatz: Herausragende User Experience in der cookieless Future
Das Ende der Third-Party-Cookies naht und wie Hanna deutlich gemacht hat, ist es jetzt Zeit sich nach anderen Lösungen umzusehen. Digitales Vertrauen ist die Basis eines positiven Kundenerlebnisses und Datenschutz ein ist hierbei ein wichtiges Thema. Contentsquare hat sich noch nie auf Third-Party-Cookies verlassen, bietet jetzt aber die erste Analytics-Lösung völlig ohne Cookies. Das Stichwort ist hier Intent: Durch das Sammeln von Verhaltensdaten, wie Klicks, Hovers und Interaktionen mit der Seite, statt personenbezogener Daten, bieten wir Unternehmen die Möglichkeit sämtliche Cookies abzuschalten und die Datensicherheit für die eigenen Kunden zu gewährleisten. Dadurch bereiten wir Unternehmen auf ein datenschutzfreundliches digitales Erlebnis und eine Welt ohne Tracking-Cookies vor.
>> Erfahre hier mehr über den Datenschutz und das cookieless Tracking von Contentsquare!
Andrea is Senior Content Marketing Manager at Contentsquare. With vast experience in the B2B and digital sector, she loves sharing her insights on topics such as CX, UX, and digital marketing.